Die Methode wurde von Berta Bobath (Krankengymnastin) und ihrem Mann, Dr. Karel Bobath (Neurologe) entwickelt. Zu Beginn wurden nur Säuglinge und Kinder mit angeborenen Bewegungsstörungen (Kinder mit Zerebralparese) „nach Bobath“ behandelt. Das Ehepaar Bobath bezeichnete die von ihm entwickelte Arbeitsweise ausdrücklich als Konzept und nicht als Methode. Das Bobath-Konzept beinhaltet also keine vorgeschriebenen Techniken, Methoden oder Übungen, die mit allen Patienten in stets gleicher Weise zu absolvieren sind, sondern es berücksichtigt vielmehr die individuellen Möglichkeiten und Grenzen eines Patienten.
Das Konzept fußt auf dem Verständnis für die Entwicklungsphysiologie und auf der Neurophysiologie. Seit den 60er Jahren wurde das Konzept auf die Pflege und Therapie von Erwachsenen ausgedehnt. Heute stellt es das erfolgreichste und weltweit anerkannte Behandlungskonzept für Menschen mit Bewegungsstörung infolge einer neurologischen Erkrankung dar.
Indikationen:
- Zerebrale Bewegungsstörungen
- Sensomotorische Störungen
- Schlaganfall
- Multiple Sklerose
- Intrazerebrale Blutung
- Schädel-Hirn-Trauma
- Erkrankungen des Rückenmarks
- Enzephalitis
- Hirntumore
- Morbus Parkinson
- Periphere Nervenschädigungen
Das Bobath-Konzept wird von Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie von Ärzten und Ärztinnen und Pflegepersonal, optimalerweise in berufsübergreifender Zusammenarbeit, angewandt.
Die Erkrankung, bei der das Bobath-Konzept am häufigsten angewandt wird, ist der apoplektische Insult bzw. der Schlaganfall (Hirninfarkt).